[Detailliebe]

Die ersten zwei Monate unseres Familien-Label-Daseins sind fast um. Und ich wollte schon die ganze Zeit hier mal wieder etwas schreiben, kam aber zu nichts. Grund: Detailliebe. Fluch und Segen zugleich. Dieses zwanghafte Gefühl, immer alles richtig machen und 100 mal durchdenken zu wollen. Man hat einen riesengroßen Werkzeugkasten und kann vielleicht auch einiges an Handwerk passend zu den Instrumenten, aber wo anfangen beim Verschönern, wenn dein Haus noch im Bau ist? Es sieht von aussen alles ganz schlicht und einfach aus [wie unser Family Code – übrigens völlig absichtlich, nicht zufällig]. Alles soll - nein, muss - 100% auf Nachhaltigkeit durchdacht sein. Aber bitte mega aussehen. Transportwege würde man am liebsten mit dem Zentimetermaß ablaufen, die Lieferanten würde man am liebsten privat in ihrem Haus besuchen um zu prüfen, ob sie wirklich, wirklich die coolen Dudes sind, die man immer am Telefon hat. Läuft alles beim Versand? Werden die Produkte genauso verpackt, wie es in unserem (okay, meistens in meinem) Kopf ist? Neuen Kunden möchte man die Sachen am liebsten persönlich vor die Tür tragen und anschließend zusammen ins Kino gehen. Jedes kleinste Verbesserungs-Feedback möchte man schon vorgestern umgesetzt haben. Gefühlt ein Berg an Selbstoptimierung, der einfach nicht kleiner wird. 

Und dann ist da einfach so viel liebes Feedback, das schlicht überhaupt keiner Aktion bedarf. Menschen, die den Family Code sofort und intuitiv bis zwischen alle Zeilen verstehen und lieben [selbst kleine Kinder, wie in meiner Lieblings- Insta-Story von unseren Kunden “Papa und Eliaaas” zu sehen ist], die den Gleichheitsgedanken am Family Code schön finden, die Qualität unserer Produkte sehen, dass die Sachen von unserem kleinen Dienstleister in Hamburg liebevoll verpackt werden und dass einfach viel Herz von uns ganz persönlich hinter der ganzen Sache und den ausgewählten Do Good Projekten steht. Von diesen Menschen haben uns viele geschrieben in den letzten zwei Monaten. Danke, danke, danke dafür an dieser Stelle!

Und plötzlich fällt mir mal wieder auf, dass das alles wie mit der eigenen Family oder mit den Soulmates und Best Buddies im Leben ist: wenn man mal alles andere ausblendet und sich nur darauf konzentriert, was es wirklich "braucht", um “gut” zu sein, dann ist das so viel weniger, als man selbst so oft meint. "Enoughness"* ist ein schönes Wort dafür. Und Detailliebe ist nicht, möglichst viel und alles davon gleichzeitig und richtig zu machen. Sondern schlicht zu 100% mit dem Herzen hinter dem zu stehen, was man tagtäglich tut – jeden Tag für dieses Etwas “brennen” können. Dann ist es gut und ein Geschenk. Für mich zumindest. 

*Kleiner Lesetipp: 4 Leitbilder für eine bessere Zukunft vom Zukunftsinstitut | Matthias Horx

Hinterlasse einen Kommentar

Alle Kommentare werden vor ihrer Veröffentlichung geprüft